Wir wollen in den Krieg

 

 

Text & Musik: Hans Solo 2016/17

 

 

Ich war mal in Ägypten und hab mir da schon gedacht:

Sach, was habt ihr aus der Wiege der Menschheit gemacht?

Manchmal steh ich nur sprachlos da und kann’s nicht fassen.

Und frage: Wer hat diese Monster bloß an die Macht gelassen?

Gebt den Leuten Macht und es endet immer gleich.

Ich bin gleicher als gleich und: Mein Reich nicht dein Reich!

Gesperrter Bereich. Humankapitalistischer Raubbau.

Search and Destroy für den Wiederaufbau ist ja auch schlau.

Prinzipiell wär ja genug da, aber halt ungerecht verteilt.

Predigt nicht nur der naive Weltverbesserer, weil...

Was man einmal hat gibt man nur ungern wieder her

und duldet neben sich dann auch keine Mitesser mehr.

Woher stammt das Verhalten? Ist es evolutionär?

Denn der Mensch hat außer sich selbst ja keine Feinde mehr!?

Oder ist es ein Trieb, ein Instinkt? Wenn ja, wo kommt er her?

Er scheint in uns zu sein. So geseh’n ein genetischer!?

Grundmechanismus und Rhythmus wo jeder mit muß?

Genetisch implementierter Sozialdarwinismus?

Cosmologischer Überbevölkerungsschutzmeschanismus?

Oder nur morden aus Lust und Kriegsschauplatztourismus?

Ein genetischer ethisch nicht vertretbarer ekliger

Fetisch einiger weniger mieser Vertreter der

Liga unehrenhafter menschenverachtender

Massenmörder und säbelrasselnder Kriegstreiber.

Um sich gegen Kriegstreiber jedoch effektiv zu wehr’n

muss man leider zwangsläufig oft selbst einen Krieg führ’n.

Dann wird mit polierten Waffen säbelrasselnd marschiert

und salutiert als ob’s kein morgen mehr gibt.

Humanität stirbt mit erhobenem Schwert Hieb für Hieb

Schritt für Schritt, fein sortiert in Reihe und Glied.

Auf den Lippen ein Kampflied, mit Stechschritt ins Kriegsgebiet

Denn: Wir wollen in den Krieg.

 

Und dann die ständig den Rest der Welt erpressenden

Omnivoren und wirklich alles und jeden fressenden.

In meinen Augen vom Teufel besessenen

und die am besten für immer und ewig vergessenen

menschenfressenden Bestien und hässlichen

Schiebefiguren auf dem Spielfeld der Welt,

der Ressourcen, des Ruhms, der Macht und dem Geld

wo ein Leben im Scoring und Rating nichts zählt.

Abgeseh’n von dem aus ihm raus zu pressenden

Potential an Arbeit und in Leistung gemessenen

statistisch ermittelten, prozentual bewerteten

Humankapital und dessen stets zu steigernden

Dividende für angeblich ewig wachsender

turbokapitalistischen Geschwüre geldgeiler Spastiker

und kriegtreibende die Massen manipulierender

erst alles zerstörender und dann neue Wirtschaftswunder schaffender

Krieg als Wirtschaftsfaktor sehende Vertreter höchst menschenverachtender Praktiken.

Die Tendenz ist eine langfristige doch zwangsläufige

Ping Pong Session zwischen Hysterie und Apathie.

Denn wer die Stimme erhebt den ignorieren sie

und wer die Fresse hält erhält dann ein Leckerli.

Wie vom Metzger die Scheibe Wurst für all die

Kinder die brav sind. Bei Mama im Wagen sitzen sie.

Die debil grinsenden gut konditionierten Probanden.

Das alles fressende den Rest der Welt stets vergessende

beta testende Kanonenfutter der World War Industrie.

Und die reagiert grundsätzlich auf Proteste nie

friedlich und schickt lieber die Kavallerie.

Die nichts hinterfragende Putztruppe der Oligarchie.

Und die nahmen sich schon immer wieder lieber die

Würde des Menschen, zerfetzten und zerrissen sie

in tausend Stücke wie eins dieser Puzzle von MB.

Die ewig gleiche Melodie geloopter History.

Im Replaymodus kriegsspielschauplatzähnlicher Szenerie.

Die Opfer stets erkennbar doch seh’n wir die Täter nie.

So endet alles irgendwann zwangsläufig in Anarchie.

Nehmt den Lauf Geschichte und verändert sie.

Und glaub mal nicht nur die da oben die wüsten wie!

Wenn’s sein muss mit Waffen und da ist sie wieder die

Stelle wo sich der Kreis schließt. Die weltberühmte Katze,

die sich selbst in den Schwanz beissende.

 

Du willst zurück in die Steinzeit? Doch der Applaus bleibt aus?

Und auch Weltmeisterschaften lösen nicht nur Freudentaumel aus.

Wer ficken will muss freundlich sein, entspann dich und lächle,

aber verwechsel Freundlichkeit bitte niemals mit Schwäche.

Regimekritiker bitte alle die Hände nach oben

zur Datenerhebung für eure Hinrichtung morgen.

Die Taschen sind voll, Hände blutig und die Moral verdorben.

Für welches Volk sind sie Volksvertreter geworden um morgen mit Horden

von Borgs doch systematisch ihr Volk zu ermorden?

Ich habe kein Interesse an Krieg und keinen Bock auf den Scheiß.

Keiner in meinem Umfeld und keiner in meinem Freundeskreis.

Alles ist anders wie gedacht, nix wie es scheint.

Alle reden nur Mist. Keiner sagt was er meint.

Der Mensch liebt die Gewalt, ich hasse Gewalt,

doch willst du mir was antun, ja dann mach ich dich kalt.

Ein Kerl wie ein Baum, der glaubt er steht im Wald

und sieht die Bäume nicht mehr durch sein Leben im Zwiespalt.

Trotzdem hab ich oft den Eindruck sie wären vom Krieg besessen

und haben vor lauter kämpfen den Grund für den Kampf vergessen.

Actio und Reactio sind ein zweischneidiges Schwert.

Gut und Böse liegen im Auge des Betrachters der entscheidet:

Was ist ein Menschenleben wert?

Es gilt das Prinzip der Hoffnung und: Alles wird gut.

Doch ich hab da meine Zweifel denn der Krieg liegt uns im Blut.

Wer ist gut? Wer ist böse? Wer hat recht oder nicht?

Auf der Hand liegt es nicht. Nur von Angesicht zu Angesicht.

Doch die Despoten der Welt geh’n weiter über Leichen.

Treffen in der Hölle gleichgesinnte und Ihresgleichen.

Die da faseln vom Endsieg doch haben nicht mitgekriegt,

das Leben ist kein Spiel in dem es Endgegner gibt.

Mit Replaymodus und all dem anderen Shit.

Im echten Leben gibt es nie echte Sieger im Krieg.

Blinder gehorsam war mir schon immer suspekt

und warum irgendjemand weil’s ihm irgendwer sagt

auf irgendeinen beschissenen Knopf drückt.

Das ist der einzige Krieg den es zu führen gibt

um zu verhindern das immer wieder die Dummheit siegt.

Bis ein jeder versteht und echt keiner mehr mitzieht.

Wenn es wiedereinmal heißt: Wir wollen in den Krieg.