Einer dieser Tage

Vom Soloalbum Dissertation

 

 

Musik: the Staticfield

Text: Hans Solo

Rap: Hans Solo, the Staticfield

 

2009/2018

 

 

Wieder einer dieser Tage. Kaum geschlafen die Nacht.

Hab Probleme gewälzt und bin tausendmal aufgewacht.

Einer dieser Tage, wo du zu schwach bist.

Unendliche Müdigkeit, obwohl du hellwach bist.

Dabei bin ich doch der der sagt: Du musst positiv denken!

Aber es gibt diese Tage die dein ganzes Leben verändern.

Lässt sich nicht ändern, gehört dazu wie die letzte Nacht.

Es ist als hätt ich Jahre geschlafen und erst diese Nacht hat mich wachgemacht.

All die Jahre im Rausch, rauschten vorbei, so kommt es mir vor.

In eigenen Mauern gefangen, hinter verschlossenem goldenen Tor.

Den goldenen Schlüssel dafür such ich schon seit Jahr’n.

Nehm einfach den Stift und beschreibe gerade meine Blockade.

Ist der Stift also der Schlüssel zu meiner eigenen Seele?

Ich denke und schreibe, das konnt ich schon immer besser als reden.

Sicher, ich bin Optimist. Ich steh ja auch jeden Tag auf,

doch früher aufregende Dinge regen mich heut oft einfach nur auf.

Und deshalb lauf ich, so kommt es mir manchmal vor,

mein ganzes Leben schon. Weg? Wenn ja wohin und wovor?

Manchmal denk ich, ich weis es und nenn es Wholelife Crisis.

Doch dann packt mich die Wut über mich selbst und der alte Ehrgeiz.

Und dann muss ich wie schon gesagt, einfach weg, einfach raus.

Denn was soll ich zu Haus? Als Irrer? Die Welt ist mein Irrenhaus.

Wieder ständig auf Achse und Tour. Ich bin nicht verrückt!

Denn grad die die das meinen zerstör’n diese Welt. Stück für Stück.

Ich seh die Narben meiner Seele und der Haut dieser Erde.

Und denke was wohl wäre wenn die Menschheit nicht wäre.

Diese Welt ist am Ende wie der Osten vor der Wende.

Doch es hier steht keine Mauer die man einreißen könnte.

Viele sagen es wär Politik, aber Politik allein ist es nicht.

Politik ist ein Haufen Scheiße, der Haufen bleibt, nur die Fliegen ändern sich.

Und dann treibt’s mich zurück, hinter mein Bollwerk, wenn ich’s satt hab.

Nehm den goldenen Schlüssel, schließe das Tor und zwei mal ab.

 

Ich seh dieses leere Blatt und muss es beschreiben, es muss sein.

Muss kehr’n im Haus meiner Seele und dem Bewusstsein.

Mal schreibt man vor Wut, mal vor Glück, heut muss es wohl Frust sein.

Alles muss raus, Räumungsverkauf, gleich hinter dem Brustbein.

Schlüsselerlebnisse sind die Marker im Film deines Lebens.

Du willst was erleben und musst dich bewegen deswegen.

Denken und handeln, geben und nehmen, laufen und rennen,

denn die Zeit ist das Feuer in dem wir alle verbrennen.

 

Ich versteh’s nicht, führ ein Leben das andere gerne hätten.

Und trinke doch Botox um die Falten meiner Seele zu glätten.

Wie kann das sein? Was ist passiert? Ich könnte wetten.

Viele versteh’n was ich meine, mein Optimismus liegt heut in Ketten.

Worte reichen oft nicht um ein Gefühl zu beschreiben.

Es zerreist einen förmlich, man könnte schreien und weinen.

Du gräbst nach dem Sinn deines Lebens und findest keinen?

An Tagen wo du aufwachst und denkst: Steh ich auf oder lass ich es bleiben?

Spiel’n die Hormone verrückt oder hab ich ne psychische Sörung?

Oder ist es halt wie es ist und bedarf keiner Erklärung?

Es ist der Druck, wir sind wie Dampfkessel die bald hochgeh’n.

In einer Welt wo früher oder später, doch bald alle durchdreh’n.

Dann bin ich der bipolare manisch Depressive mit Bordelinesyndrom.

Zwar nur temporär und die die mich kennen, kennen das schon.

Der desillusioniere Illusionist der nicht zu versteh’n ist.

Für mich ist der Mensch Mutter Natur ihr Hautkarzinom.

Ständig Action und Stress, ein Leben ohne Pause.

Und du fragst dich: Wo liegt eigentlich zu Hause?

Ist zu Hause etwa der Ort wo ich wohn?

Oder: Where ever i lay my Head is my Home?

Deshalb schreibe ich und schreie innerlich mit geschlossenem Mund.

Damit der Kopf nicht platz schreib ich mir oft die Finger wund.

Hab’s abgelegt, abgeheftet und nie wieder durchgelesen.

Es gibt daher tausend Tracks die in Ordnern verwesen.

Was oft auch besser so ist, denn sie haben alle den gleiche Inhalt.

Das seh’n und erkennen und warten, das wieder einer durchknallt.

Jeder reagiert anders darauf. Worauf? Ich nenne es Weltschmerz.

Mir fällt kein besseres Wort ein, aber du weist was ich mein wenn du’s selbst merkst.

Für mich der Grund und der Antrieb für den Irrsinn und viele

Amokläufer, Terroristen, Junkies und manisch Depressive.

Die Welt ist keine Konsole und Fernseh’n auf Drogen

und wär eigentlich schön, ohne Lobbies und Logen.

 

Ich seh dieses leere Blatt und muss es beschreiben, es muss sein.

Muss kehren im Haus meiner Seele und meinem Bewusstsein.

Mal schreibt man vor Wut, mal vor Glück, heut muss es wohl Frust sein.

Alles muss raus, Räumungsverkauf, gleich hinter dem Brustbein.

Schlüsselerlebnisse sind die Marker im Film deines Lebens.

Du willst was erleben und musst dich bewegen deswegen.

denken und handeln, geben und nehmen, laufen und rennen,

denn die Zeit ist das Feuer in dem wir alle verbrennen.

 

Ein Optimist wird zum Terrorist. Wird der Solo gar zum Pessimist?

Bedingt durch die Erkenntnis das diese Welt nicht zu ändern ist?

Versuche seit Jahren bei klarem Verstand diese Welt zu ertragen.

Du denkst einfach zu viel hör ich dann so viele Leute sagen.

Stellst einfach zu viele und vor allem die falschen Fragen.

Kann schon sein. Auch das dann mal die Nerven versagen.

Es weis jeder Bescheid, doch fast jeder verdrängt es.

Freiheit ist eine Illusion“ ist keine positive Lebenserkenntnis

die hochkommt, wenn man erkennt, wie man hier Zeit verschwendet

und die jugendliche Unbeschwertheit von Tag zu Tag schwindet.

Geniesse das Leben, baller dich zu, verschwende deine Jugend.

Selbstbewusstsein ist nicht zwangsläufig eine Tugend.

Wie gesagt, irgendwann ist für jeden mal Zahltag.

Auch wenn der eine mehr Pech und der andere mehr Glück gehabt hat.

Dann heißt es Bart ab und fragt, wofür man sich Jahre geplagt hat.

Der Weg ist das Ziel und ein Depp wer’s nur für den Staat tat.

Diese Welt ist beizeiten wie ein riesiger Knast.

Scheindemokratie in der du nicht echt was zu melden hast.

Die Jugend verzweifelt am Leben, ganz egal was du machst.

Politische Alibifunktionen und ein riesen Morast

aus Politik und Wirtschaft, sie sind wie Scheissen und Pressen,

vom Teufel besessen weil sie gern die Menschen vergessen.

Zu viele bissen ins Gras, doch das kann man nicht essen.

Fallschirmspringer sollten nie die Reissleine vergessen.

Die Wege des Lebens stecken voller Abzweigungen.

Du triffst richtige und auch falsche Entscheidungen.

Was keiner vorher weis, gesteuert durch deine Neigungen.

Live fast, die young, wir feiern Hochzeiten und Scheidungen.

Dann ist da wieder der Punkt wo ich denk, scheiß auf die letzte Nacht.

Ich sitze da, schreibe und weis ich hab’s richtig gemacht.

Erschaffe einen Mikrokosmos, eine in sich geschlossene Welt.

Denn das und wie man was tut ist die Sache die zählt.

 

Ich seh dieses leere Blatt und muss es beschreiben, es muss sein.

Muss kehren im Haus meiner Seele und meinem Bewusstsein.

Mal schreibt man vor Wut, mal vor Glück, heut muss es wohl Frust sein.

Alles muss raus, Räumungsverkauf, gleich links neben dem Brustbein.

Schlüsselerlebnisse sind die Marker im Film eines jeden Leben.

Du willst was erleben und musst dich bewegen deswegen.

Denken und handeln, geben und nehmen, laufen und rennen,

denn die Zeit ist das Feuer in dem wir alle verbrennen.