Alter Sack

Vom Soloalbum Dissertation

 

 

Musik: Chaid

Text & Rap: Hans Solo

 

1999/2018

 

 

Jetzt bist du dreißig, du bist ein alter Sack.

Dein Gerede von Potenz nur: Papperlapapp.

Nach drei Minuten Sex wird die Luft dir schon knapp

und nach der vierten Nummer machst du heute schon schlapp.

Mein Haus, mein Auto, meine Frau und so weiter.

Die zweite Ehe machte dich da auch nicht gescheiter.

Bei deinem Chef spielst du für Geld den Blitzableiter

und bist lange schon am Ende der: Karriereleiter.

Jetzt bist du vierzig, du bist ein alter Sack,

bist immer geil doch schon lang nicht mehr auf Zack.

Wirst langsam grau und die Schläfen wandern,

drei mal schon geschieden, so kommt eines zum andern.

Bei der Suche nach der vierten erntest du nur Spott und Hohn.

Von drei Frauen und drei Kindern die dich obendrein bedroh’n.

Die Cellulite von FRau vier erschreckt dich schon.

Brauchst deshalb Pornos für die Stimulation.

 

Von der Wiege bis zum Grabe, alles Lüge, alles Lüge.

 

Jetzt bist du fünfzig, du bist ein alter Sack.

Der Glanz der Jugend und der Lack blättern ab.

Es schmerzt das Herz, es drückt der Rücken

und nach zwei mal bücken gehst du heut‘ schon an Krücken.

Zwei mal Sex die Woche ist dir heute schon zuviel,

doch deine Frau blüht noch mal auf und du verlierst bei dem Spiel.

Du wirst vergesslich und langsam senil

und erst der Rollstuhl macht dich wieder mobil.

Jetzt bist du sechzig, du bist ein alter Sack

Der Kalk rieselt und beim Ficken machst du schlapp.

Vor ein paar Jahr’n konntest du noch entzücken,

doch die Haare deines Kopfes wachsen jetzt auf deinem Rücken.

Du hörst sehr schlecht, kannst schon lange nix mehr seh’n.

Was nicht stört, denn Frauen konntest du ja eh noch nie verstehn.

So lang wie deine Leitung; nur die Nägel deiner Zeh’n.

Und auch die Kinder haben dir Frau Nummer vier nie verziehn.

 

Von der Wiege bis zum Grabe, alles Lüge, alles Lüge.

 

 

Bald wirst du siebzig, du bis ein alter Sack.

Gibst erst den Lappen und dann den Löffel ab.

Deine „Happy Days“ werden dann zum Trauermarsch

und die Haare deiner Ohr’n sind lang wie die an deinem Arsch.

Du wirst ganz mager, seit Wochen nix gegessen.

Hast dein Gebiss verlor’n, wo es liegt hast du vergessen.

Für dein Begräbnis hast du jahrelang gespart.

Es reicht doch nur für ne Urne und nicht für einen Sarg.

Fast wurdest du achtzig und wärst ein alter Sack.

Doch der Sensenmann hat dich zum Glück am Nacken gepackt.

Besser so als anders? Irgenwie? Auf jeden Fall!

Denn die Trübsal deines Lebens machte dich zum Pflegefall.

Doch auch das trägst du mit Fassung und nimmst es eher leicht.

Du hattest viele Ziele und doch keins davon erreicht.

D’rum halt ich meine Fresse und laß es drauf bewenden,

weil wir am Ende alle als alte Säcke enden.

 

Von der Wiege bis zum Grabe, alles Lüge, alles Lüge.